Ob Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance oder Bildende Kunst, die Ruhrtriennale hat für jeden Geschmack das Passende im Angebot. Das internationale Kunstfestival hat bereits am 21. August begonnen und ist noch bis zum 29. September zu erleben. offguide gibt einen Überblick über das Essener Programm.
Im Ruhrtriennale-Beitrag von Urbane Künste Ruhr zeigt »Mixing Plant« eine Mehrkanal-Installation von Tony Cokes, die sich mit den politischen Bezügen regionaler und internationaler Clubmusik auseinandersetzt. Die gezeigten Arbeiten umspannen einen Zeitraum von 1999 bis 2019. Die Ausstellung läuft noch bis zum 29. September. Der Eintritt ist frei.
Am 14. und 15. September ist Klangforum Wien zu Gast im Salzlager. Die 24 MusikerInnen zählen zu den besten Ensembles für neue Musik. Die Ruhrtriennale würdigt das Ensemble durch ein dreiteiliges Konzertporträt.
In Euripides Tragödie »Die Bakchen« werden Frauen vom Gott Dionysos (Bacchus) so sehr in einen Rausch versetzt, dass die Mutter den eigenen Sohn zerreißt. Marlene Monteiro Freitas, Preisträgerin des Silbernen Löwen für Tanz der Biennale Venedig 2018, überträgt die Ekstase in die Gegenwart am 1. September.
Vom 12. bis 15. September erforscht »Kind Of« die Deformationen, die Bildungssysteme hinterlassen, welche auf Exklusion und Indoktrination beruhen.
»The Bees‘ Road« unternimmt hingegen den Versuch, auf eine ganz besondere Art den Weg derer zu beschreiben, die auf der Suche nach einem Ort zum Überleben in Europa stranden.
Aus Armut entstehende Unruhe und Kriminalität finden meist fernab des Alltags von TheaterbesucherInnen statt. »aCORdo« nimmt die Realität von Rio de Janeiro als Ausgangspunkt. Vom 13. bis 15. September werden die ZuschauerInnen zu aktiven ProtagonistInnen eines Spiels, das gängige Rollen auflöst: Wer ist wer? Und wer stiehlt von wem?
»Gefährliche Operette. Eine Wiederbelebung« zeigt am 4. und 5. September eine revueartige Dekonstruktion des Mythos Operette mit schrägen Lyrics von Schorsch Kamerun, dem kürzlich verstorbenen Satiriker Wiglaf Droste und anderen AutorInnen.
Am 11. September gibt es eine Hommage an die Superheldin Catwoman, verkörpert durch Eartha Kitt, Sängerin und Entertainerin sowie schillernder Star der amerikanischen Jazz-, Pop- und Medienwelt ihrer Zeit.
»Is this the real life, is this just fantasy?« hat Freddy Mercury vor langer Zeit gesungen. »(…..)« by Jetse Batelaan fragt warum Queen nie eine klare Antwort bekommen hat. Dies und vieles mehr wird vom 18. bis 28. September unter der Lupe genommen.
Zum Abschluss des Festivals am 25. September kommt Steamboat Switzerland aus Zürich mit wummerndem Bass, röhrender Hammond Orgel und brachialem Schlagzeug und spielt sogenannte Avantgarde-Musik live, als sei es Rock’n‘Roll.
»Love Story« (2016), eine 7-Kanal-Videoinstallation von Candice Breitz, kommt an vier Tagen (18. bis 21. September) in einer eigens für die Ruhrtriennale konzipierten Version im Museum Folkwang zur Aufführung. Die Videoarbeit macht auf das weltweite Ausmaß der sogenannten Flüchtlingskrise aufmerksam und beruht auf umfangreichen Interviews mit sechs Menschen, die als Reaktion auf die jeweiligen Verhältnisse aus ihrem Land geflohen sind.
Orlac‘s Hände ist ein österreichischer Film von Robert Wiene aus dem Jahr 1924, in dem es – schon damals – um Science Fiction und puren Horror geht. Ein Pianist verliert bei einem Eisenbahnunfall beide Hände, bekommt aber neue angenäht, und zwar ausgerechnet die eines gerade hingerichteten Mörders. Mehr wird hier nicht verraten.
Bis 29.09.2019 | Essen | Mehr Info